Schwedisches Kriegs-Schiff Vasa kommt endlich zu Ruhm – allerdings nicht auf See


Vasa mid weatherdeck
The Vasa (Quelle: Wiki commons)

Vor 50 Jahren wurde das Schwedische Schlachtschiff Vasa vom Grunde der Ostsee geborgen, wo es seit über 300 Jahren ruhmlos ruhte.

Nun ist es in einem speziellen Museum zu bewundern, das über einem alten Trockendock gebaut wurde. Mit 30 Millionen Besuchern in 20 Jahren ist es somit eines der bestbesuchten See-Museen. Besucher Nummer 30 Millionen, die Amerikanierin Kristine Herb, spazierte am 26. April um 13:08 Uhr durch die Pforten. Sie wurde mit Blumen, einem Buch und einer speziellen Tour durch das Wrack belohnt.

Die Vasa wurde zwischen 1626 und 1628 gebaut. Das Schiff wog 1200 Tonnen und war 69 Meter lang. Angetrieben wurde die Vasa durch 1275 Quadratmeter Segel.

Ihre Jungfernfahrt am 10. August 1628 endete ziemlich schnell. Sie war zwar schwer, hatte aber nicht genug Ballast an Bord. Dennoch konnte der Schwedische König Gustavus Adolphus das Schlachtschiff nicht schnell genug in der Flotte sehen. Schließlich befand man sich im 30-jährigen Krieg. Schon nach zirka einer nautischen Meile nahm der Wind etwas zu und sollte verheerende Wirkungen haben. Das Schiff begann zu kippen und Wasser trat durch die Kanonen-Klappen ein. Kurz darauf sank sie auf den Boden der Ostsee, wo sie zunächst auf 32 Metern ihre letzte Ruhe fand. Die Kanonen aus Bronze wurden später geborgen, das Schiff selbst lag aber über 300 Jahre unter Wasser.

Zeitsprung: Im Jahre 1956 suchte Anders Franzen nach der Vasa. Er fand ein Srück Eiche in einer Tiefe von 30 Meter. Weitere Untersuchungen ergaben, dass es sich tatsächlich um die Vasa handelt.

Darauf hin machte sich Taucher Per Edvin auf und besuchte den Grund des Meeres. Er kontaktierte Franzen via Funk und sagte, dass er wegen der Dunkelheit nicht sehen könnte. Allerdings fühlte sich das Ding vor ihm wie ein Schiff an. Außerdem konnte er die zwei Reihen der Kanonen-Mündungen ertasten. Es müsse sich also um die Vasa handeln.

Schiffs- oder Borh-Würmer sind eine der Hauptgründe, warum so wenige hölzerne Wracks übrig sind. Allerdings können diese gefräßigen Gesellen in den kalten Gewässern der Ostsee nicht überleben. Somit war die Vasa in ein perfektes Grab gebettet. Nun machte man sich daran, das Schiff zu heben. Am 24. April 1961 war es dann so weit und die Vasa kam wieder ans Tageslicht.

Wer Wracks oder einfach Unterwasser-Archäologie mag, sollte sich einen Besuch der Vasa auf die „Zu Machen“-Liste schreiben.

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The Vasa (Quelle: Wiki commons)

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