Meeresschildkröten gibt es seit über 110 Milionen Jahren auf der Erde. Sie waren Zeugen extremer ökologischer Veränderungen und haben die Dinosaurier überlebt. Seit der Mensch zunehmende Einfluß auf marine Lebensräume gewinnt sind sie vom Aussterben bedroht.
Aussehen:
Die Grüne Schildkröte hat einen oval- bis herzförmigen Panzer der am Rücken in verschiedenen Braun-, Olivtönen gefärbt ist. Der Bauchteil ist dagegen hellgelb. Die vier Beine und der Kopf der Tiere sind braun. Die Schuppen am relativ kleinen Kopf sind dunkel mit gelben Umrandungen. Die Grünen Schildkröten gehören mit bis zu 1,5 Meter Läng8e zu den größten vorkommenden Schildkrötenarten. Das Gewicht ausgewachsener Exemplare von mehr als 150 Kilogramm entspricht etwa dem eines vollgetankten Motorrades.
Geographische Verbreitung:
Die Grüne Meeresschildkröte ist weltweit verbreitet und lebt in warmen tropischen und subtropischen Gewässen des Pazifik, Atlantik und des Indischen Ozeans. Sie ist auch in kleineren Meeren zu finden, wie zum Beispiel dem Arabischen Golf und dem Mittelmeer. Ihre Brutstrände liegen in über 80 verschiedenen Ländern. Gegenwärtig schätzt man die Anzahl der nistenden weiblichen Exemplare weltweit auf etwa 203.000.
Ernährung:
Die Jungtiere der Suppenschildkröte sind Fleischfresser sie ernähren sich u.a. von Krabben, Schnecken und Fischeiern Die adulten Tiere sind dagegen strenge Vegetarier. Sie weiden auf den Segraswiesen der Meere. Die Nahrung der Tiere färbt laut NOAA das Fett der Tiere grünlich, wovon vermutlich ihr Name stammt.
Verhalten:
Die Grüne Meereschildkröte kann ein Alter von über 50 Jahren erreichen. 95% ihres Lebens verbringen die Tiere luftanhaltend im Wasser und kommen nur einige wenige Male im Jahr an Land. Schwergewichtig, eher plump und unbeholfen am Strand, wirken die Schildkröten im Wasser wie verwandelt. Die Grüne Meeresschildkröte ist vor allem wegen ihrer kraftvollen paddelförmigen Vorderbeine ein sehr guter Schwimmer. Ihre Bewegungen unter Wasser geben ihr den Anschein als würde sie fliegen.
Sie ist perfekt an ein Leben im Meer angepasst und kommt laut BBC Wild Life bis zu acht Stunden (!) ohne einen Atemzug aus. Das Geheimnis ihrer Technik liegt darin, dass Reptilien als Kaltblüter – also wechselwarme Tiere eine niedrigere Körpertemperatur haben als zum Beispiel Säugetiere. Durch die tief gehaltene Temperatur des Blutes wird deutlich weniger Sauerstoff verbraucht. Das heißt: je kälter das umgebende Meer, desto länger können die Tiere unter Wasser bleiben.
In flachere Bereiche kommen die gepanzerten Reptilien vor allem um sich an so genannten Putzstationen einer gründlichen Reinigung zu unterziehen. Im Laufe der Zeit sammeln sich immer mehr unerwünschte Algen und Parasiten auf Haut und Panzer an, die bei dieser Gelegenheit von Fischen abgefressen werden.
Als erwachsenen Tiere bevorzugen die Grüne Meeresschildkröten ein Leben als Einzelgänger. Nur etwa alle zwei bis vier Jahre kehren die erwachsene Tiere zur Paarung und Eiablage zurück an ihren Heimatstrand. Innerhalb mehrerer Wochen gräbt das Weibchen dann Kuhlen für ihre Gelege in den Sand. Diese können über 100 Eier enthalten, die ungefähr so groß sind wie ein Tischtennisball. Bis die Jungtiere schlüpfen vergehen zwei bis drei Monate. Während dieser Zeit entscheidet die Bruttemperatur über das spätere Geschlecht der Schildkrötenbabys. Bei ca. 28°C werden die Tiere männlich, bei 32°C weiblich.
Sobald die Nachkommenschaft ein bestimmtes Alter und/oder eine bestimmte Größe erreicht hat, graben sich die fünf bis sechs Zentimeter kleinen Schildkrötenbaybs alleine aus dem Sand und rennen ins Meer. Zu diesem Zeitpunkt sind Jungtiere besonders gefährdet, denn sie sind eine leichte Beute für Räuber an Land und im Meer. Nur wenige überleben diese Anfangszeit. Um diese enorm hohen Verluste auszugleichen, legt ein Suppenschildkröten-Weibchen im Laufe ihres Lebens insgesamt etwa 3000 Eier.
Ökologie:
Meeresschildkröten spielen eine wichtige Rolle in marinen Ökosystemen. Seegras und Algen, ihre bevorzugten Nahrungsquellen gehören zu den den produktivsten Ökosystemen der Erde. Suppenschildkröten tragen stark dazu bei die Seegraswiesen in Stand zu halten und produktiver zu machen. Ohne Beweidung wachsen die Seegrasblätter immer weiter und werden schließlich vom Sedimenten erstickt, welches das Licht abhält and Krankheitsbefall verursachen kann.
Darüber hinaus wird das Seegras von den Grünen Meeresschildkröten schnell verdaut steht dann in Form von Nährstoffen vielen Pflanzen und Tieren zur Verfügung, die im Ökosystem der Seegraswiesen leben. Zudem fungieren Seegraswiesen auch als Aufzuchtplatz für mehrere Arten von wirbellosen Tieren und Fischen, von denen wiederum viele von erheblicher Bedeutung für den kommerziellen Fischfang und damit auch für die Sicherung der Ernährung der Menschen sind.
Gefährdung:
ESA-Status: Vom Aussterben bedroht
Wie der Trivialname bereits vermuten lässt, wurden Suppenschildkröten wegen ihres Fleisches gejagt. Ebenso begehrt waren Eier und Schildpatt, aus dem Panzer der Tiere. Als Folge davon galten die beliebten Beute-Reptilen bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts als vom Aussterben bedroht.
Seit 1988 verbietet das Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen weltweit jeglichen Handel mit Schildkrötenprodukten. 2004 klassifizierte die MTSG (Marine Turtle Specialist Group) der IUCN (International Union for Conservation of Nature) die Grüne Meeresschildkröte als weltweit gefährdet. Sie ist in der CMS (Convention on Migratory Species) gelisted und durch das IOSEA (Indian Ocean – South-East Asian Marine Turtle Memorandum of Understanding) unter Schutz gestellt, sowie durch das SPAW- (Specially Protected Areas and Wildlife) Protocol der Cartagena Convention. Die IAC (Inter-American Convention for the Protection and Conservation of Sea Turtles) ist eine internationales Abkommen das sich ausschließlich Meeresschildkröten widmet. Außerdem besteht Schutz durch das Memorandum of Understanding on ASEAN Sea Turtle Conservation and Protection und das TIHPA- (Turtle Islands Heritage Protected Area) Memorandum. Vielerorts überwachen engagierte Tierschützer und Hilfsorganisationen die Brutplätze der Tiere und bemühen sich nach Kräften um das Überleben der Art.
Dennoch gilt die Grüne Meeresschildkröte in Asien und der Karibik heute immer noch als Delikatesse. Außerdem werden Schildkröten weiter irrtümlich durch Fischereibetrieb, haupsächlich durch Treibnetzte schwer verletzt oder getötet. Auch Massentourismus an ehemals einsamen Brutstränden sowie die zunehmende Verunrenigung der Ozeane wirkt sich auf die Population der Schildkröten aus.
Wenn du helfen möchtest:
Achte bitte darauf an Deinem Urlaubsort möglichst keine Plastiktüten zu verwenden!
Die Tüten landen alle früher oder später im Abfall, viele davon leider auch an den Stränden oder im Meer. Meeresschildkröten verwechseln im Wasser treibende Plastiktüten mit Nahrung. Da das unverdauliche Material ihren Verdauungstrakt blockiert und nicht abgebaut werden kann, tragen die Tiere erhebliche Schäden davon, die oft bis zu einem qualvollen Tod führen.
Für dich ist es einfach eine Tasche zum einkaufen mitzubringen, eine Schildkröte kann leider nicht zwischen essbar und Kunststoff unterscheiden.
Wenn Du aktiv ein Projekt zum Schutz der Meeresschildkröten unterstützen willst, gibt es viele Möglichkeiten. Einige davon findest du in der folgenden Auflistung:
WWF, Sea Turtle Restauration Project, SWOT, Seaturtle.org, Conservation International, BBC Wild Life Fund, Caribbean Conservation Corporation, Indien-Hilfsprojekte – Schildkröten Schützen …
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